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    Österreichs Rote, Eckhard Supp 2004

    Presse

    Österreich ist dabei, sich auch (!) als Rotweinland zu profilieren. Bereits mit dem Jahrgang 1997, noch mehr aber mit dem exzellenten 2000er, der im Sommer 2002 auf unserer Prüfbank glänzte, konnten die Winzer von Burgenland, Thermenregion, Carnuntum und Co. zeigen, welche Perfektion sie inzwischen bei Vinifizierung und Ausbau einheimischer wie internationaler Rotweinsorten erreicht haben.

    Allerdings wurde, und das bestätigte auch die unten gelistete Probe, allein aus der Anzahl der echten Spitzenweine deutlich – um auf eine solche Zahl zu kommen, reicht bei Bordeaux-, Piemont- oder Australienproben manchmal eine einzige Appellation! -, dass die Österreicher ihr Land vielleicht doch besser nicht als kommende Rotwein-Supermacht preisen sollten, wie dies gelegentlich im Überschwang des Stolzes geschieht. Das könnte nämlich bei manchem Weinfreund den Blick auf die wirklichen Stärken des Landes im Weiß- und Süßweinbereicht verstellen.

    Im vergangenen Herbst stand der Jahrgang 2001 zur Probe an – im Rahmen des Rotweingipfels in Mayerling (Wienerwald), den die ÖWM dankenswerterweise erneut ausgerichtet hatte. Außerdem konnten wir noch eine kleine Zahl Proben aus dem 2000er und dem 2002er Jahrgang kosten. Auffällig war, dass in Mayerling nur wenige Sortenweine aus Zweigelt oder Blaufränkisch angestellt wurden, bei denen sich deshalb auch kein schlüssiges Gesamtbild ergab: Nur die Häufung gestörter oder leicht fehlerhafter Proben fiel auf, wobei diese Fehler nicht immer als Flaschenproblem abgetan werden konnten.

    Auch wirkten die Tannine gelegentlich zu trocken und/oder klebrig. Besser, sogar häufig richtiggehend dicht und intensiv, präsentierte sich dagegen Cabernet Sauvignon, während die Verschnitte wiederum durch häufige Fehlaromen, sehr viel trocken-klebriges Tannin, fehlende Frucht und allzu dominante Röst- oder Kaffeenoten auffielen. Wollte man aus dieser Verkostung eines schwierigen nach einem großartigen Jahrgang Rückschlüsse ziehen, so könnten die vielleicht lauten: Österreich ist wirklich (auch) ein Rotweinland – in guten Jahren!

    HERAUSRAGEND MIT ZWEIMAL 5 STERNEN ALS EINZIGES WEINGUT ÖSTERREICHS

    Weingut Kollwentz – Römerhof · 7051 GROSSHÖFLEIN · www.kollwentz.at

    ***** Kollwentz Cabernet Sauvignon – 2001: dichtes, schönes Rot, Pfirsichduft, ungewöhnliche, aber sehr schöne Nase, dichter, fester Körper, Tannin noch hart, eine Spur trocken, aber entwicklungsfähig

    ***** Kollwentz Steinzeiler – 2001: dickes, üppiges Rot, Beerenfrucht in der Nase, feste Struktur, noch junges, entwicklungsfähiges Tannin

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