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Der Römerhof als Burgenland-Pionier

A La Carte, Juli 1998

Presse

von Michael Pronay

Diskutiert man unter Weinfreunden, wer denn eigentlich im Burgenland der erste war, dessen Denken sich von aufgesüßten Touristenweinen in jene Richtung gewandt hat, auf die wir alle heute zu Recht stolz sein können, fallen nur wenige Namen. Georg Stiegelmar vielleicht und Ernst Triebaumer und natürlich der große Rotweinpionier Hans Igler. Ein Name allerdings fällt immer, und zwar Anton Kollwentz.

Es mag schon an die zwanzig Jahre her sein, da haben wir ihn erlebt, in ländlichen Feiertagsgewand in Trachtenkrawatte ganz bescheiden in der Vinothek St.Stephan stehend – erkannt hat ihn dort selbstverständlich keiner – und sehr freundlich um eine gute Flasche Barolo bittend, die er nämlich für eine Vergleichsverkostung benötigte. Viel Wasser ist seither die Donau hinuntergeflossen. Im Barolo wie auch im benachbarten Barbaresco gab’s eine sanfte Revolution mit Angelo Gaja als Primus inter pares, so wie auch im Burgenland eine Aufbruchsstimmung herrschte, die nun bereits seit 15 Jahren anhält und – dem Herrgott sei’s gedankt – immer weitere Kreise zieht.

Nimmt man das Wort „Pionier“ her, selten trifft’s einen Sachverhalt besser als hier. Sauvignon gibt’s hier schon weit über zwanzig Jahre, längst bevor die Sorte mit dem Höhenflug der Steiermark Mode geworden ist. Mit Cabernet Sauvignon waren die Kollwentz ebenfalls die ersten im Burgenland; damals, zu Beginn der 80er Jahre, noch mit behördlicher Sondergenehmigung als Versuchsanlage.

1963 gelang es Anton Kollwentz, mit einem Neuburger Ausbruch den ersten Hochprädikatswein außerhalb von Rust und Oggau zu keltern. Der Winzer war – ganz zu Recht – stolz auf den Wein, aber dann folgte das Problem: Wie verkauft man eine solche Preziosität? Anton Kollwentz dachte nicht lange nach und befand, dass ein Luxuswein sich eine Luxuskundschaft verdient hätte. Und wenn diese nicht von selbst komme, habe man sich zu ihr hinzubegeben. Sprach’s, lud den Kofferraum voller Wein und fuhr auf den Arlberg, wo, so erzählte sich die Mär, zahlungskräftige Kundschaft in teuren Hotels offenbar nur auf Anton Kollwentz’ Weine gewartet hatte. Die Hoteliers waren verblüfft, aber, siehe da, mit der ihm eigentümlichen sanften Hartnäckigkeit schaffte es Anton Kollwentz, immer mehr Leute von der Qualität seiner Weine zu überzeugen.

Inzwischen ist mit Andi Kollwentz die nächste Generation herangewachsen – „gewachsen“ ist übrigens wörtlich zu verstehen, Andi blickt in jeder Unterhaltung auf sein Gegenüber herab. Dieser ist nicht nur einer der ambitioniertesten Winzer, die wir kennen, sondern auch einer der informiertesten.

Wenn wir das Problem haben, einen komplizierten kellertechnisch-chemischen Vorgang darzustellen, gibt’s in unserem Notizbuch zwei Telefonnummern, neusprachlich „Hotlines“ genannt: eine in Langenlois (Willi Bründlmayer) und eine eben in Großhöflein. Wobei Andi Kollwentz ein Phänomen sein dürfte: Er ist in der Lage, selbst kompliziertestes Wissen in kürzester Zeit aufzusaugen, zu verarbeiten, seine eigenen Entscheidungen daran zu messen, es aber auch Dritten in verständlicher Form zu erklären.

Das beschränkt sich übrigens nicht nur auf die Weine des Hauses, auch über die Destillate des Hauses kann Andi stundenlang fachsimpeln, ohne dass auch nur eine Sekunde davon langweilig wäre.

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